Zwei Elemente bestimmen im Wesentlichen mein künstlerisches Schaffen. Das eine Element besteht aus handfestem Material: Skizzenbücher, Zeichenstifte, Leinwände, Pinsel, Farbtuben und viele verschiedene Werk- und Naturstoffe. Greifbares Mate­rial. Diesem Element steht der geistige Rohstoff zur Seite. Gelebtes Leben und fantasierte Visionen. Diese finde ich im intensiven Wechsel­spiel mit meiner unmittelbaren Umgebung, mit für mich bedeutsamen Menschen und Ereignissen und letztendlich mit mir selbst.

Wenn ich zeichne oder male, hole ich diese Ressourcen aus der Versenkung und forme sie in bildhafte Dichtung um. In abstrakten Kreationen verdichten sich meine Erfahrungen und Ideen. Mein Interesse gilt unter anderem den Zuständen des Entstehens ebenso wie denen des Zerfalls. Im Wandel entsteht Zeichnung. Vieles ist schon da: das Material, die Form, die Textur, die Farbe. Die Materialien, die meine Bilder beleben, sind Fundstücke und Fragmente, welche die Spuren des Gebrauchs und des Zerfalls noch in sich tragen. Ihrer eigentlichen Funktion entledigt, offenbaren sie einen neuen Reiz und erhalten in den Bildern eine neue Dimension. Beim Malen und Gestalten tritt die Ratio in den Hintergrund und die Gefühle bestimmen die Komposition. Dabei entsteht ein abstraktes Bild, eine Innen- und Aussensicht, ein Gedicht ohne Worte: ein Stück visuelle Poesie.